Da gehe ich im schönen Ried spazieren, vom Grenzsteinmuseum zum Bannwaldturm und zurück beispielsweise, und was sehe ich im Gebüsch neben der Parkbank liegen? Einen ordentlich verknoteten Hundekotbeutel.
Meine erste Reakton: Empörung! Wie kann man nur! Soll den jetzt dein Lakai abholen und für dich entsorgen oder was?!
Während ich zulasse, dass mein ach so meditativer Spaziergang in ein besserwisserisches „Schweine, alle!“-Gemurmel ohne Beachtung der schönen Umgebung verwandelt wird, merke ich: Dem muss man anders abhelfen. Groll ist ja bekanntermaßen wie mit heißen Kohlen schmeißen, der einzige der ganz sicher verletzt wird, ist man selbst. Wenn nun Ortsfremde mit Hund im Ried unterwegs sind und nicht wissen, wo denn der nächste Mülleimer ist, dann kann ich die Versuchung verstehen, nachdem man sich auf der Wandertour ohnehin überschätzt hat (denn das passiert den meisten) die unappetitliche Last irgendwo abzuladen. Aber nein, meine Lieben, am Bannwaldturm gibt es keine Mülleimer. Das wären dann nämlich Rehfütterungsstationen. Im Naturschutzgebiet soll man seinen Müll aber einfach wieder mitnehmen.
Hier also zur Info, liebe Mit-Hundehalter, die Standorte der zwei Hundestationen (=Mülleimer mit Doggy-Bag-Spender) die mir bekannt sind:
1. bei dem Sportplatz in Burgweiler (nicht allzu weit vom Grenzsteinmuseum)
2. in Waldbeuren bei der Feldwegskreuzung am Fischteich (wo man zum Hotel „Alte Mühle“ abbiegt)
Wenn ihr nicht genau wisst, ob ihr den DoggyBag wirklich die ganze Zeit schleppen wollt, dann benutzt halt ausnahmsweise mal gar keinen – Hundehaufen im Naturschutzgebiet ist immer noch besser als Hundehaufen mit Plastiktüte drum im Naturschutzgebiet.
Außerdem Hunde im Wald natürlich immer an der Leine halten. Sonst erschreckt auch der müdeste alte Dackel vielleicht mal einen um die Ecke biegenden FuchsBiberRattenDachs, und der beißt mit ungeputzten Zähnen.
Auch Kinder finden selbst die liebsten Hunde oft allein aufgrund des Größenverhältnisses erschreckend: Stell dir mal vor, ich komme mit einem großen, breitschultrigen großen Mann an der Leine an dir vorbei und der brüllt dich auf einmal wie verrückt an und zieht an der sehr dünn wirkenden Leine – und ich sag „Ach der bellt ja nur!“ – so ähnlich wirken selbst netteste Hunde manchmal auf Kinder.
Wenn man den Vierbeiner mal ohne Leine laufen lassen will, dann besser nur auf der Strecke zwischen Burgweiler und Waldbeuren. Dann aber aufpassen, dass er nicht gleich zum nächsten Hund/Passanten/Radfahrer/Erntefahrzeug/etc hinrennt. Außerdem sind die Wiesen auch noch Naturschutzgebiet und Vogelschutzgebiet, dort brüten viele Vögel, versteckt sich allerhand anderes Getier, Hunde mit starkem Jagdtrieb also besser gar nicht losmachen.
Hab ich was vergessen? Lasst es mich wissen!
Alles Liebe, Tante Anna